Kunstzmittag #11

SUNITA ASNANI

Gemeinsames Thema: AUF

Alle Beiträge zum gemeinsamen Thema dieser Woche “auf” - auf einen Blick:

Anicia -  https://www.aniciakohler.ch/2021/04/05/40-jitaku-windowswap/

Isabel -  https://www.aufzurkunst.ch/posts/aufwaerts/

Sunita -  https://sunitaasnani.blog/2021/04/29/14-up-side-down/

Graziella -  weiter unten im Text

Damaris  - hat zwar keinen Beitrag für dieses Mal bereit, beschenkt uns jedoch mit ihrer wunderbaren Präsenz. Und bringt einen für mich neuen Zusammenhang mit dem Thema ein: AUF steht für Arbeitsunfähigkeit. 

Anicia: Fenster AUFmachen

Jitaku - A WindowSwap Music Video from Sonali Ranjit on Vimeo.

Der Beitrag von Anicia ist das Resultat einer interkontinentalen Zusammenarbeit mit den Musiker*innen Julie Campiche und Emmanuel Hagmann (Schweiz), der Videografin  Uttara Krishnadas (Indien), der großartigen Initiative WindowSwap (Singapur), einem virtuellen Chor aus Bern (CH) und einem Stück von Anicia namens “Jitaku”. Dabei herausgekommen ist ein sehr gelungenes, und bewegendes (Musik)Video mit 50 Fenstern aus der ganzen Welt. Ich bin total begeistert und so stolz, dass ich als Teil des virtuellen Chors aus Bern mitmachen durfte!

Umso interessanter ist es  zu hören, was hinter den Kulissen für Anicia abgegangen ist. Sie beschreibt die Herausforderung, mit Menschen, die man nie getroffen hat und in einem weit entfernten Teil der Welt leben, ausschließlich remote zusammenzuarbeiten. Sie beschreibt ihre eigenen Unsicherheiten: Was mache ich mit den Sängerinnen vom Chor? Das ursprünglich geplante Projekt mit dem Chor war aufgrund Corona abgesagt worden. Waren die Handy- Aufnahmen gut genug, um weiterverarbeitet zu werden? Würde die Harfenistin oder das Gründer - Ehepaar von WindowSwap etwas mit ihrem Musikstück machen wollen? Es waren viele Risikofaktoren dabei für Anicia. Ob sich das Risiko für sie gelohnt hat? Ja, findet sie. Voll, finden wir.

Isabel: AUFwärts

Isabel hat einen zweiten Klumpen Speckstein in Angriff genommen. Sie schreibt in ihrem Blog: “Meine Idee ist, eine Form herauszuschleifen, die nach oben, also AUFwärts, strebt.”

Sie ging diesmal intuitiv vor: Was gibt die Form des Steins vor? Im Laufe des Gestaltens folgte sie der Frage: Was braucht der Stein jetzt? Das Ergebnis ist eine wunderschöne Skulptur, die sehr angenehm ist, in der Hand zu halten, schwer, fein, ästhetisch. Für Anicia ist die Skulptur weiblich und heisst Fiona, was mich sehr zum Lachen bringt. 

Verweist diese Arbeit auf etwas Nächstes? Isabel hat noch ca. 30 Kilo Speckstein zu Hause:-) Sie würde gerne mal eine Skulptur in der Größe von Hans Arp’s Skulpturen machen, fühlt aber, dass sie jetzt noch überfordert wäre von einem riesigen Stein. Sie möchte sich schrittweise an eine größere Skulptur annähern. 

Graziella: ein Wortspiel

Für das Wortspiel oben hat Graziella Wörter ausgesucht mit “auf”, die aktive Verben sind und eine hoffnungsvolle Stimmung aufgreifen. Ob sich das Wortspiel auf den kreativen Prozess bezieht? Graziella: “Nicht nur. Es beschreibt die Summe aller meiner Kämpfe.”

Sunita: UPsidedown

Up Side Down from Sunita Asnani on Vimeo.

Ich habe diese Woche das Joggen in das Studio platziert, um zu schauen, was es mir als Bewegungsmaterial für Tanz bietet. Besonders spannend fand ich dabei, was man sieht über das Rennen, wenn man es “upside down” betrachtet. Es erhält so eine Schwerelosigkeit, eine Anti – Gravität. Ich bin mir nicht sicher, ob das für andere auch sichtbar oder spannend ist. Doch die anderen ermutigen mich, und empfehlen mir, das Video auch auf instagram und linkedin zu teilen. Ich erhalte ein paar super - Tipps, wie ich das am besten anstelle. Danke!


Austauschrunde: Perfektionismus vs. Wabi Sabi

Zum Schluss reflektieren wir nochmals über das Thema Perfektion. Isabel hat uns dazu inspirierende Auszüge aus dem Buch Big Magic von Elizabeth Gilbert mitgebracht. Was mir besonders einleuchtet ist, dass hinter dem Drang nach Perfektionismus oft der Wunsch steckt, nicht angreifbar zu sein. Sprich: Angst. Anicia fällt auf, dass sich diese Ängste immer auf imaginäre Zukunftsszenarien beziehen. Im Gegensatz dazu steht das Prinzip Wabi Sabi, eine Form von japanischer Ästhetik, dessen Ursprung im Zen-Buddhismus liegt. In dieser Philosophie geht es um das Jetzt, die Vergänglichkeit und die Schönheit des Unvollkommenen. 

Vielleicht ein weiteres, gemeinsames Thema für unser KunstZmittag?