Kunstzmittag #14

SARAH HINNI

Heute sind wir eine grosse Gruppe und wir treffen uns draussen im Kocherpark.

Gemeinsames Thema (freiwillig): float /dab/ wring/ thrust/ press/ flick/ slash/glide.

Sunita ist gespannt, wie wir mit dem sehr tänzerischen Thema umgehen.

Graziella

Sie arbeitete wieder mit der für sie sehr gelungenen Methode, der 30 Minuten Challenge. Das Arbeiten mit dem Zeitlimit ermöglicht ihr zu spielen, einfach kreativ zu sein und nicht über die Wirkung nachdenken zu müssen. Sie hat immer mit derselben Schrift gearbeitet und diese im Illustrator verzerrt. Dies geschah über mehre Effekt-Schichten hinweg. Normalerweise bevorzugt Graziella Serifenschriften, aber jetzt war was anderes dran! Im Vordergrund der Arbeit soll das Spiel stehen, die Leichtigkeit des Kreieren. Denn Schriften kaputt machen - das macht man nicht! 

Sunita

chair #8 from Sunita Asnani on Vimeo.

https://www.sunitaasnani.com/post/17-eight-efforts

Der Stuhl war für Sunita der Anker, die Erholung nach dem Stress. Bewegungen zu generieren mit einem Ankerpunkt, einfach sitzen zu können und sich dem Fluss hingeben zu können, genährt vom Stress vorher. Während der Aufnahme lief in Dauerschleife die von Sunita aufgenommene Stimme mit den verschiedenen Bewegungsqualitäten von Laban. Dies als Inspiration, um die eigenen Muster zu durchbrechen. Es sei wichtig, das Handwerk zu verstehen und gleichzeitig auch ausbrechen zu können. Um der Szene anschliessend eine Verschiebung der Realität zu gewähren, spielt Sunita gerne mit einem anderen Sound. Ein weiteres Thema, das beschäftigt, ist „Fleiss und Hingabe - Die Künstlerische Praxis“. Zum Video mit dem Schattenspiel (Innenleben) meinte sie: „Das meiste bleibt im Leben verborgen.“

Isabel

https://www.aufzurkunst.ch/posts/bewegung-beim-malen/

https://www.aufzurkunst.ch/posts/aus-ton/

Sie widmete sich dem Thema über die Arbeitsweise. Nicht das Endprodukt greift das Thema auf, sondern wie Isabel arbeitet. Diese Herangehensweise erinnert Isabel an die Schule, z.B. das Spritzen des Pinsels (damals Zahnbürstli) um feine Tropfen auf dem Papier zu erhalten. Die Arbeitsweise wiederholte Isabel nach dem Malen mit Wasserfarbe noch mit Ton. Der physische Prozess mit der schwereren Materie im Vergleich zu Wasser und Farbe empfand sie als sehr wohltuend. Auch das Arbeiten ohne Konzeption war für sie spannend. Dies wirft auch wieder die Fragen auf nach Sinnlosigkeit und Sinnhaftigkeit.

Urs

Mit 16 Jahren arbeitete Urs ca. ein halbes Jahr an diesem Stück. Als er in der Militärmusik seinen Dienst leistete, ergab sich die Möglichkeit einer professionellen Studioaufnahme. Diese Aufnahme kombinierte Urs mit den Fotos seiner Weltreise. Wir hatten als Zuhörer und Betrachter unterschiedliche Auffassungen darüber, ob Bilder bei Musik, speziell bei szenischer Filmmusik die Musik unterstreichen oder die inneren Bilder überdecken oder gar verhindern. Urs meinte dann, er habe lediglich wegen der visuellen Plattform YouTube Bilder eingefügt. „Musik ist für sich, auch ohne Bilder kreiert sie Welten.“

Sarah

Die Begriffe haben mich an das Filmen erinnert. Als ich mein erstes konzeptionelle Musikvideo gemacht habe, merkte ich, wie stark der Körper gebraucht wird, um die richtigen Kamera-Moves zu erzielen. Es braucht viel Kraft und Spannung, die Kamera hand-held zu bedienen. Der Körper fungiert so zusagen als ein Multistativ mit Eigenwillen. Die ganze Produktion dauerte ca. 3 Wochen. In der preproduction war der Körpereinsatz auch wichtig, denn wir haben die Szenen und die Camera moves so durchgespielt damit wir eine shot list erstellen konnten. Heute wies ich bereits mehr über die unterschiedlichen Methoden der Kameraführung und würde einiges anders machen um eine stimmigere Story erzählen zu können. Z. B. hand held shots gezielt planen. Weil das Bild in einigen Szenen, wo es ruhig sein sollte, zu wild ist und der Betrachter irregeführt werden kann. 

Damaris

Damaris hat sich entschieden, das Thema AUF auf-zugreifen. Sie plant in ihrem Alltag Pausen ein, in denen sie sich hinlegt. Diese Fotos zeigen also alles Aufblicke währen ihrer Pause. Pausen sollen reizarme Zeiten sein, wo sie die Augen schliesst und sich auf den Atem konzentriert. Wenn sie die Augen offen hat, findet sie es spannend, die Veränderungen im Raum zu beobachten. Damaris hat in ca. einem Monat mehrere Bilder aufgenommen. Die Auswahl, die hier gezeigt ist, traf sie ganz einfach auf Grund der Kapazität, die man auf Slack teilen kann, nämlich 10 Stück. Ihre Auswahlkriterien der Bilder selber traf sie auf Grund der Ästhetik und der Relevanz zum Alltag. Die Bemerkung, dass diese Arbeit sehr autobiografisch ist, und was Sie denn damit vorhat, nahm Damaris als Frage mit nach Hause und meinte gegen Ende der Runde noch: „Das Auge ist die Kamera und das Herz ist der Rahmen“.